Pädagogik

Im Juni 2015 wurde das Kindergartendorf St. Leonhard zertifiziert zum

reggio-inspirierten Kinderhaus

Reggio Pädagogik – Was ist das?

Die erfolgreiche und weltweit anerkannte Reggio Pädagogik wurde in der Stadt Reggio Emilia entwickelt.

Ausgehend von einem humanistischen Menschenbild ist die Reggio Pädagogik eine ressourcenorientierte, optimistische Pädagogik.

Sie sieht das Kind als Konstrukteur und als Motor seiner eigenen Entwicklung.

Wir, die pädagogischen Fachkräfte begleiten die Kinder, dokumentieren das kindliche Forschen und

Erleben und sorgen für eine ansprechende Umgebung

„Gehe Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt“

(Antoine de Saint Exupery)

„Reggio-inspiriert arbeiten“ bei uns im Kindergartendorf St. Leonhard

Einrichtungsleitung:  Petra Stögbauer

ständig stellvertr. Leitung:     Stephanie Kieninger

Erzieherinnen: Irmgard Zillner(Krankenstand), Bianca Röhrig (Fachkraft für Reggiopädagogik), Sarah Hackl (Erziehungsurlaub),  Corinna Eder, Laura Wiedmann (Beschäftigungsverbot), Martina Bauer, Cornelia Lichtenauer, Gabriela Barth, Bettina Holzinger, Astrid Reisinger, Evi Krinninger, Lena Heim, Stefanie Häusl (Erziehungsurlaub),  Nicole Seibold, Alina Stockinger, Simone Schönberger, Lena Eggersdorfer, Lena Jell

Kinderpflegerinnen: Tina Schauerte, Heidi Hackl, Kerstin Reisinger, Christine Karl, Julia Weidinger, Tanja Seibold, Yvonne Schauberger, Anna Lena Fehr, Maria Raiß, Michaela Eder, Anja Zitzelsberger

Erzieherpraktikantin: Helena Raitner

Berufspraktikantin: Denise Romano

September 2022

 

Die 11 Punkte

  1. Das Bild vom Kind

Kinder sind von Natur aus „hochmotivierte Racker“, die aktiv ihre Umwelt entdecken und eine hohe Bereitschaft zum Lernen mitbringen. Das Kind ist Forscher, Konstrukteur und aktiver Gestalter seiner Entwicklung.

Die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes wird angeregt durch Sicherheit und Vertrauen. Aus den sinnlichen Wahrnehmungen schöpfen die Kinder die Basis für die Ausbildung von Kompetenzen und Fähigkeiten. Aus diesen bezieht das Kind seine Welterfahrung. Kinder entwickeln sich unterschiedlich und individuell. Es ist das Recht des Kindes, mit all seinen Stärken und Schwächen akzeptiert zu werden, wie es ist. Jedes Kind ist einzigartig.

Im Eingangsbereich unseres Kindergartendorfes befindet sich die Garderobe. Wenn die Kinder morgens zu uns kommen, findet jedes einzelne dort seinen Platz durch sein Bild und seinen Namen. In den Funktionsbereichen können die Kinder immer wieder Bilder von sich selbst in Dokumentationen und Porträtfotos entdecken.

Im Morgenkreis ordnet das „Tageskind“ anwesende, kranke und fehlende Kinder anhand von Fotos. Dabei steht es im Mittelpunkt, bestimmt den Tag und organisiert zusammen mit uns den Ablauf.

Ein besonderes Ereignis ist der Geburtstag eines Kindes. Durch die Krone wird das Kind im ganzen Haus wahrgenommen. Es erfährt besondere Wertschätzung und darf sich aus der Geburtstagsvitrine ein Geschenk aussuchen. Den Inhalt des Geburtstagskreises bestimmt das Kind.

Kind sein heißt bei uns:

 

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Jedes Kind wird als kompetente Persönlichkeit geboren. Unser Kindergartendorf ist der Nährboden, der ideale Bedingungen bereitstellt, zum Wurzeln und Gedeihen der nachfolgenden Generationen.

Wir öffnen unser Haus für Kinder im Alter von 0 bis 7 Jahren, für jede Religion und Nationalität und für Kinder mit individuellem Förderbedarf.

In der Krippe erfolgt eine individuell, dem Kind angepasste Eingewöhnung. Es erfährt Sicherheit und Geborgenheit durch konstante Bezugspersonen über den Tag und das Jahr. Jedes Kind hat ein Ich-Buch von den Eltern gestaltet im Krippenraum. So hat es die Familie immer „dabei“.

Derzeit betreuen wir 3 Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Durch Zusatzkraftstunden gelingt Inklusion im Alltag.

 

Kindliche Bedürfnisse:

 

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2.  Kinder als Ko-Konstrukteure    

Kinder lernen von- und miteinander. In unserem Kindergarten gibt es vier Regelgruppen und eine Waldgruppe, die altersgemischt belegt sind. Wobei zu speziellen Angeboten altersspezifisch getrennt wird. Wir beginnen unseren Tag mit einem Morgenkreis. Bei diesem Ritual erleben wir ein Gemeinschaftsgefühl und philosophieren mit den Kindern über unterschiedliche Themen. Durch die Öffnung unseres Hauses erhalten die Kinder die Möglichkeit in den Funktionsräumen zu werkeln, zu forschen, zu bauen, zu spielen, sich zu verkleiden… oder sich an Projekten zu beteiligen. Ihrem jeweiligen Entwicklungsstand entsprechend wählen die Kinder selbst, mit wem, wo, wie lange und mit welchem Material sie spielen. So lernt das Kind, in dieser Gemeinschaft Bedürfnisse, Gefühle und Meinungen anderer Kinder zu respektieren. Dadurch entwickelt das Kind Rücksichtnahme, Sprachkompetenz, Konfliktfähigkeit, Verantwortung und Empathie.

In unserem Kindergarten erhält jedes Kind altersgemäße Freiräume und Mitbestimmungsrechte. Auf der Grundlage dieser Entscheidungsprozesse gehen sie mit mehr eigenem Interesse an die Sache heran und entwickeln viel Freude und Lernbereitschaft dabei.

Auch unser großes Restaurant bietet genügend Platz zum gegenseitigen Austausch bei der gleitenden Brotzeit und dem gemeinsamen Mittagessen.

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    3.  Das Kind hat hundert Sprachen:

Wie schon Loris Malaguzzi sagt: „Das Kind besteht aus Hundert“.

Hundert Ausdrucksmöglichkeiten in Kreativität, Bauen, Experimentieren, Schauspielern, Literacy, Musik und Bewegung, die sich als Funktionsschwerpunkte in unseren Räumen wiederfinden. Das Kind teilt sich durch Staunen, Hören, Sehen, Beobachten anderen mit und tauscht seine Erfahrungen mit dem Gegenüber aus. So entwickelt das Kind eigene Interessen, woraus sich Projekte ergeben.

Die Sprache ist nur ein kleiner Teil der Ausdrucksfähigkeit eines Kindes, wenn auch ein wichtiger. Ein Kindergarten ohne Laute und Wörter wäre undenkbar. Abenteuer Sprache ist immer und überall. Sprache ist die Grundvoraussetzung für den Umgang der Menschen miteinander. Wir begleiten unsere Kinder auf Ihrer sprachlichen Entdeckungsreise und geben Ihnen dabei verschiedene Impulse.

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    4.  Lernen in Projekten

Wir entwickeln unsere Fähigkeiten – die Projektarbeit

Durch das selbstständige Arbeiten können die Kinder Fähigkeiten in nahezu allen Bereichen erwerben. Wir nehmen sie mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst und geben ihnen die Möglichkeit durch Ausprobieren Zusammenhänge selber zu erkennen oder nach verschiedenen Lösungswegen zu suchen. Durch Recherchen im Internet, in Büchern oder bei „Experten“ lernen sie sich selbstständig Informationen einzuholen. Die durch Projekte erworbenen Fähigkeiten helfen den Kindern in der heutigen Gesellschaft zu bestehen.

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Auf der Suche – die Projektidee

Zu Ideen für unsere Projekte kommen wir auf verschiedenen Wegen:

  • Aus den Fragen und Ideen der Kinder entwickeln sich verschiedene Themen, die dann in der Kinderkonferenz vorgestellt werden. In einer demokratischen Abstimmung entscheiden die Kinder schließlich, welches Themengebiet als Projekt intensiviert wird.
  • Aufgrund der Beobachtungen der Erzieherinnen werden die Interessen der Kinder aufgegriffen. Hier können spontane Erlebnisse oder Entdeckungen (z.B. bei einem Spaziergang entdeckte Kaulquappen) ein Anlass für ein Projekt sein („Von der Kaulquappe zum Frosch“).

Wir forschen gemeinsam – die Projektplanung

Die Projektplanung erfolgt größtenteils gemeinsam mit den Kindern. Die kleinen Forscher haben viele eigene Ideen, wie sie sich ihr Projekt erschließen wollen. Wir freuen uns, wenn auch Eltern durch Vorschläge oder Sammeln von Materialien, ihr Wissen zum Thema beitragen. So können Projekte mit der Zeit wachsen, sich verändern oder, wenn das Interesse der Kinder nachlässt, auch abgeschlossen werden. Dies bedeutet, dass unsere Planung kurzfristig und flexibel sein muss, damit wir auf die verschiedenen Interessen der Kinder auch reagieren und eventuell Impulse setzen können.

Wir halten unsere Ergebnisse fest – die Projektdokumentation

Unsere Kinder wollen die mit viel Fleiß und Ausdauer erarbeiteten Projektthemen auch nach außen präsentieren. Deshalb werden sie auf verschiedene Weisen an unseren sprechenden Wänden dokumentiert:

  • Gemeinschaftsarbeiten
  • Plakate
  • Unterschrift der Kinder
  • Fotos
  • Bilder
  • Werkarbeiten

So erhalten die Eltern einen Einblick, womit sich ihr Kind gerade beschäftigt.

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5.  Dokumentation

Eine wichtige Grundlage unserer Pädagogik ist die Beobachtung der Kinder, um ihr Verhalten besser verstehen zu können. Darüber hinaus ist die Beobachtung die Basis für das pädagogische Handeln, sowie die Gestaltung des Raumes und Spielangebotes.

Die Dokumentation der Beobachtung erfolgt durch

  • Das bin ich/Bildungswerkstatt
  • Beobachtungsbögen (Sismik, Perik und Seldak)
  • Fotos, die die Entwicklung des Kindes festhalten
  • Jahresablauf/Feste
  • Alltagssituationen
  • Originelle Aussagen der Kinder
  • Ergebnisse von kindlichen Aktivitäten, wie Werkarbeiten und Zeichnungen

Eltern und Mitarbeiterinnen können sich über die Aktivitäten und Entwicklung des Kindes informieren. Das Portfolio und die Beobachtungsbögen sind Gesprächsgrundlage bei Entwicklungsgesprächen mit Eltern. Beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule wird den Kindern das Portfolio „Schatzbuch“ als Geschenk überreicht.

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6.  Das Selbstverständnis der Erzieherinnen und die Bedeutung des Teams

Wir stehen den Kindern als verlässliche Partner bei und geben ihnen die Chance ihre Talente zu leben, ihre Bedürfnisse zu befriedigen und Entwicklungsschritte zu gehen. Darüberhinaus sind wir Forscherinnen, Wegbegleiterinnen, Beobachterinnen, die bei Bedarf ihr Wissen und ihre Kompetenz den Kindern als Leihgabe anbieten und diesen demokratisch gegenüber auftreten. In unserem Team hat jede ihre eigenen Stärken, die wir gezielt einsetzen, zum Beispiel bei der Einteilung der Funktionsräume. Immer wieder reflektieren wir in Teambesprechungen oder auf Fort- und Weiterbildungen unser pädagogisches Handeln und unsere Rolle als Erzieherin.

Wir dokumentieren Beobachtungen und Ergebnisse kindlicher Entwicklung und machen diese transparent. Durch Projektdokumentationen, Portfolio-Mappen und sprechende Wände können sich die Eltern über die Lernerfolge ihres Kindes informieren.

Anregungen, Ideen und Impulse für unser Haus erhielten wir unter anderem durch Hospitationen in anderen reggio-inspirierten Einrichtungen.

Die Zusammenarbeit mit unseren Fachdiensten (Frühförderstelle Freyung, Ergotherapeuten, Logopäden,… ) bereichert unsere Arbeit und ergänzt unsere Fachkompetenz.

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    7.  Der Raum als dritter Erzieher

Bei der Planung unseres Neubaus wurde die Einteilung in Funktionsräume bereits berücksichtigt. Die Ideen zur Gestaltung der Räume entwickelten sich durch Fortbildungen, Hospitationen, die eigene Persönlichkeit der jeweiligen Erzieherin und die Bedürfnisse und Ideen der Kinder.

Diese Räume werden von den Kindern mit Leben gefüllt:

  • Bauraum

   Zum Bauen und Konstruieren

  • Forscherraum

   Zum Entdecken und Entwickeln

  • Kreativraum

   Zum Ausleben der eigenen Ideen

  • Rollenspielraum

   Zum Verkleiden, in andere Welten tauchen

  • Werkstatt

Werkstatt   Zum Werken und Tüfteln

  • Restaurant

Kinderrestaurant   Zum Essen und Genießen

  • Musikecke

Musikecke   Zum Entspannen und Musizieren

  • Bewegungsraum

Bewegungsraum   Zum Erleben des Körpers, laufen, springen, Kräfte messen

  • Atelier

   „Entdecke den Künstler in Dir“

  • Piazza

Piazza   Zum Ankommen, Wohlfühlen und Kommunizieren

 

  • Gruppenraum Bienchengruppe

   Zusatzgruppe für Dreijährige im früheren Krippengebäude

  • Buki – Büchereischrank

   Zum Ausleihen für Eltern und Kinder

  • Elternecke

   Zum gemütlichen Beisammensein und gegenseitigem Austausch

  • Fuchsbau

   Für unsere „schlauen Füchse“

  • Küche

Küche   Zum Kochen und Backen

  • Unser neues Zwergenhaus

Ein geborgenes „Nest“ für unsere Kleinsten, mit Raum zum Entdecken und Erforschen des eigenen „Ichs“ und der Umwelt.

Gruppenraum der Sonnenzwerge

Gruppenraum der Grashüpfer

Gruppenraum der Waldzwerge

  • Wald

  Gruppenraum, Spielplatz für unsere Waldameisen

Unsere Räume haben durch die spezifische Gestaltung eine erzieherische Funktion: Sie fordern die Kinder auf, selbstbestimmt tätig zu werden. Sie wecken die Neugierde, den Forscherdrang und die Lernfreude der Kinder. Die Kinder können ausprobieren und eigene Erkenntnisse gewinnen, aber auch Schätze entdecken oder sich einfach nur wohlfühlen und miteinander kuscheln.

In unserer Einrichtung legen wir besonderen Wert auf Ästhetik und Gegenstände aus alten Zeiten. Die Eltern helfen uns immer wieder, unsere Gruppenräume bei Projekten mit besonderen Materialien und Alltagsgegenständen auszustatten.

Der Einsatz von Natur- und Alltagsmaterial zum kreativen Arbeiten ist uns sehr wichtig. Durch deren klare und geordnete Präsentation erhalten die Kinder eine gewisse Struktur und Sicherheit.

    8.  Lebensgemeinschaft auf Zeit mit Müttern und Vätern             

Unsere Arbeit am Kind gelingt nur durch eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern auf der Basis

  • gegenseitigen Vertrauens (Gespräche über das Kind, die Gewohnheiten und Rituale der Familie, die sensible Eingewöhnung)
  • gegenseitigen Respekts (Eltern werden als Experten für ihre Kinder wahrgenommen)
  • gegenseitiger Unterstützung

Wir sehen die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern als wichtigen Bestandteil unserer Arbeit. Bei unserer Projektarbeit unterstützen uns die Eltern aktiv mit Materialien und ihrem Wissen. So dürfen wir zum Beispiel einen Bauernhof oder die Feuerwehr besuchen. Eltern kommen mit ihren Haustieren in den Kindergarten und erzählen von ihren Erlebnissen und Erfahrungen. Väter und Großväter unterstützen uns bei Reperaturarbeiten

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Elternbeirat

Zu Beginn eines Kindergartenjahres werden Elternvertreter benannt. Diese werden bei vielen Entscheidungen, wie zum Beispiel Anschaffungen und Aktionen miteinbezogen.

Elternabende

Bei uns finden mehrmals im Jahr gruppen- oder themenbezogene  Elternabende statt.

Elterngespräche

Um jedes Kind optimal zu fördern und zu begleiten, sind uns wichtig:

  • Tür- und Angelgespräche
  • Entwicklungsgespräche auf der Grundlage von anerkannten Beobachtungsbögen

Elternbefragung

Die Zufriedenheit unserer Eltern und das Wohl der Kinder liegen uns sehr am Herzen. Es wird jährlich eine anonyme Elternbefragung durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse fließen in unseren Kindergartenalltag mit ein.

Um die Eltern auf dem Laufenden zu halten, gibt es bei uns verschiedene Arten der Information.

Elternbriefe

Diese Infoblätter werden nach Bedarf an die Familien weitergegeben.

Infotafeln

An der Pinnwand bei den Garderoben sind unser Jahresplan, sowie allgemeine Informationen zu finden. Gruppenbezogene Informationen werden an den Tafeln vor der jeweiligen Gruppe ausgehängt.

    9.  Gemeinwesenorientierung

Durch die Öffnung unseres Kindergartendorfes hin zu einem natürlichen, sozialen und kulturellen Umfeld, ermöglichen wir den Kindern eine lebensweltnahe Bildung und Erziehung. Durch Waldtage, Bauernhofbesuche und das Bepflanzen und Pflegen unserer Hochbeete, ermöglichen wir den Kindern vielfache Naturerfahrungen. Bei Spaziergängen, Einkäufen und Exkursionen entdecken wir unsere Umgebung und pflegen dabei unsere Kontakte zu Nachbarn oder ortsansässigen Geschäften. In unserem Projekt „50 Jahre Kindergarten Neureichenau“erhielten unsere Kinder Einblick in die Geschichte unseres Ortes. Die Kinder duchforsteten unterschiedliche Chroniken und befragten Nachbarn auf der Suche nach dem ältesten Haus in Neureichenau. Durch Besuche beim Zahnarzt, Bäcker oder der Feuerwehr, erhalten die Kinder Einblick in die Arbeitswelt.

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    10.  Die Rechte der Kinder

Wir sehen Kinder als kompetente Wesen, die von Geburt an ihre Bildung und Entwicklung aktiv mitgestalten. Jedes Kind hat Rechte. Diese sind auch in der UN-Kinderrechtskonvention universell verankert.

Für die Reggio Pädagogik in unserem Haus bedeutet dies:

Kinder haben das Recht…

  • auf Bildung und Erziehung und Pflege
  • auf Entfaltung ihrer Persönlichkeit, ihrer Interessen und Begabungen
  • auf umfassende Mitsprache und Mitgestaltung bei ihrer Bildung und allen weiteren, sie betreffenden Entscheidungen (Kinderkonferenzen, Mitplanung und –gestaltung von Projekten, gleitende Brotzeit)
  • in ihrer Individualität angenommen und respektiert zu werden
  • auf Zuneigung und Vertrauen
  • auf Trost und Zuspruch
  • auf Menschen, die sich gemeinsam mit ihnen auf den Weg machen und sie sensibel in ihrer Entwicklung begleiten
  • auf freie Auswahl von Spielort, Spielpartner und Spieldauer
  • auf eine anregende Umgebung
  • auf Struktur, Ordnung und Sicherheit
  • auf Zeit
  • auf Wertschätzung
  • hundert Sprachen leben zu dürfen
  • auf Weiterentwicklung ihrer sozialen Kompetenzen

 

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    11.  Konzeptionelle Weiterentwicklung

Die Qualitätssicherung ist uns sehr wichtig. Deshalb überprüfen wir regelmäßig unsere Konzeption und passen sie bei Bedarf an. In Teambesprechungen reflektieren wir ständig unser pädagogisches Handeln und überlegen gemeinsam, wie wir die Qualität in unserem Haus sicherstellen oder weiterentwickeln können.

Leben ist Veränderung. Deshalb müssen wir uns immer wieder neu orientieren und gemeinsam daran arbeiten, den Weg als Ziel zu sehen. Anlass für die Veränderung unserer Pädagogik und unserer Konzeption waren die neuen Erkenntnisse aus der Gehirnforschung. Der Neubau und Umzug in unser Kindergartendorf, wo wir unsere Vorstellungen und Ideen schließlich entsprechend dieser aktuellen Erkenntnisse umsetzen konnten.

In der nächsten Zeit wollen wir uns noch mehr zum „Familienzentrum“ weiterentwickeln.

 

Sexualpädagogisches Konzept / Schutzkonzept

In Zusammenarbeit mit Caritasverband, Erziehungsberatungsstelle, Jugendamt und Eltern erarbeiteten wir ein sexualpädagogisches Konzept, welches zur Einsicht in unserem Eingangsbereich liegt. Ziel dieser Konzeption ist, dass Kinder selbstbestimmt und verantwortlich mit ihrem Körper umgehen können, und sich Erwachsene in sexuellen Fragen sicher fühlen. Es ist uns besonders wichtig, offen für das Thema Sexualität zu sein. Grenzen anderer sollen respektiert werden und eigene Wünsche, Bedürfnisse, Tabus, etc. zum Ausdruck gebracht werden können. Wir vermitteln grundlegendes Wissen über Körperhygiene, Liebe, Beziehung und Sexualität.

Dabei ist uns besonders wichtig:

  • klare Transparenz nach innen und außen
  • klare Haltung gegen Gewalt und Diskriminierung
  • Handlungssicherheit für Fachkräfte
  • Schutz für Kinder und Mitarbeiter
  • klare Regeln
  • Informationen an Eltern und Träger

 

 

 

 

Qualitätsentwicklung in unserer Einrichtung – Bistumsrahmenhandbuch

Das Miteinander von Kindern, Eltern und Team ist in katholischen Kitas im Bistum Passau sehr wichtig. Kinder liebevoll begleiten, daran lässt sich auch die Qualität messen. Impulse hierfür gab es in den ersten Regionaltagen zur Qualitätsentwicklung in den Kitas. Den Hintergrund bildet das Bistumsrahmenhandbuch. 30 Kitas, darunter auch wir, haben sich auf den mehrjährigen Weg gemacht. In den Kitas, die zum Diözesan-Caritasverband, zu Orts-Caritasverbänden oder Pfarrkirchenstiftungen gehören, werden die Auftaktimpulse vertieft und konkret im Alltag umgesetzt. In weiteren Schritten geht es um Träger, Leitungen und Personal, den Glauben, den pastoralen Raum und Sozialraum. Am Schluss folgt eine Zertifizierung.

 

Kooperation Kindergarten – Grundschule

Die Lehrkräfte unserer Grundschulen und die Erzieherinnen der Vorschulgruppen treffen sich regelmäßig zum Austausch, planen gemeinsame Veranstaltungen von Kindergarten und Grundschule, sowie Schnuppertage in der Schule. Auch der Besuch von Fortbildungen trägt zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Schule bei.

Ein Beispiel hierfür war die Veranstaltung im Landratsamt Freyung-Grafenau zum Thema „Entwicklung von Schreiben und Schrift – es braucht mehr als eine gute und sichere Stifthaltung.